Historisches

Veröffentlicht: 16. April 2010

 1 Historisches Bild 1

An dieser Stelle sei unserem ehem. Geschäftsführer Günther W. H. Detlof (im Folgenden oft Chronist genannt) gedankt, mit dessen freundlicher Genehmigung wir das von ihm zur Verfügung gestellte Material hier veröffentlichen dürfen. In seinem Werk "Vom Breitensport zum Weltrekord" (März 2004, ISBN 3-933059-37-2, 24.95 € ) schildert er sehr unterhaltsam die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte unseres Muttervereins DSC Wanne-Eickel e. V. . Ein zweiter Band sollte sich den einzelnen Abteilungen widmen - herausgekommen ist aber leider aufgrund mangelnden Feedbacks seitens der Abteilungen lediglich eine Broschüre, die die Entstehung der Schießsport-Abteilung und deren Entwicklung zum eingetragenen Verein schildert, und aus der wir hier nun wesentliche Teile zur allgemeinen Lektüre veröffentlichen dürfen.

 

2 vom Breitensport zum Weltrekord 1

3 vom Breitensport zum Weltrekord 2

 

Die ersten Schritte

Veröffentlicht: 17. April 2010

Das erste Treffen führt am 21. Oktober 1969 im Parkhaus Eickel 20 Interessierte zusammen, die sich gerne schießsportlich betätigen wollen. Heitkamp-Prokurist Helmut Scholz, der diese Zusammenkunft leitet, begrüßt u.a. DSC-Hauptgeschäftsführer Robert Welling, der berichtet, dass etwa ab Mai 1970 die geplanten 21 Schießstände in der im Bau befindlichen Wanne-Eickeler Sporthalle fertiggestellt sind.
Wohin aber bis dahin? Man war sich schnell einig: „Wir müssen uns zunächst nach anderen Trainingsmöglichkeiten umschauen!“.
Eine breite Diskussion entwickelt sich, in der alle, die Stände kennen, über sie berichten. Wenn auch vorerst keine Einigung erzielt wird, wohin man gehen soll, so ist doch allen klar, dass damit nicht nur die Abteilung Schießsport gegründet ist, sondern man jetzt auch ans Arbeiten gehen kann.
Helmut Scholz verkündet großzügig: „Das erste Kleinkaliber-Gewehr stifte ich von meinem Gehalt.“ Nun besitzt die Abteilung fast schon eine eigene Waffe.
Und um Helmut Scholz als vom DSC eingesetzten Abteilungsleiter nicht im Stich zu lassen, melden sich Horst Forell, Werner Messerschmidt, Walter Ohlhage und der Chronist, die alle ihre eigenen Sportwaffen den Abteilungsmitgliedern zur Mitbenutzung anbieten. Auch Helmut Scholz stellt zusätzlich seine eigenen Waffen zur Verfügung.
In dem Bürger-Schützen-Verein Wanne-Eickel, Tell-Abteilung, findet sich dank guter vorhandener Kontakte zum 1. Vorsitzenden, dem Bauunternehmer Karl Nolte, schnell eine schießsportliche Stätte bei „Flora-Marzina“ in der Rathausstraße, wo bereits am 4. November 1969 der erste Trainingsabend abläuft. Dort wird auch am 9. Mai 1970 ein freundschaftliches Vergleichsschießen mit der Tell-Abteilung ausgetragen, musikalisch unterstützt durch den Auftritt des Heitkampschen Werkorchesters unter der Stabführung von Hans Zielinski. Eine Gulaschkanone sorgt mit schmackhafter Erbsensuppe für das leibliche Wohl. Da hier aber nur mit Kleinkaliber-Gewehren geschossen werden kann, wird vorübergehend für die Luftgewehr- und Luftpistolen-Schützen das „Gildenhaus“ (heute das Bistro Pup „Cheyenne“) in der Hauptstraße/Ecke Am Bahndamm gefunden.
Hier erfolgt der erste Besuch durch den 1. Kreisvorsitzenden des Schüt-zenkreises Wanne-Eickel des Westfälischen Schützenbundes (WSB), Georg Bartmann, der mit der Stiftung von drei kleinen bronzenen und zwei kleinen silbernen WSB-Leistungsnadeln den Ehrgeiz der Schützinnen und Schützen Richtung Leistung anstachelt.
Im Januar 1970 ist es der Abteilung bereits möglich, dank hereingeholter Spenden, zwei vereinseigene KK-Gewehre zu kaufen. Leider trifft die Prognose des DSC-Hauptgeschäftsführers Robert Welling hinsichtlich der Fertigstellung der Wanner Sporthalle nicht ein. Im Dezember 1970 heißt es, dass die Fertigstellung wohl doch erst zum Herbst 1971 gelingt.
Der aktive Abteilungsvorstand, zu dem - seit Anbeginn über drei Jahrzehnte hinweg ununterbrochen - der Abt.-Sportleiter Dietmar Awiszio und der Chronist als Abt.-Geschäftsführer dazu gehören, suchen und finden weitere Ausweichmöglichkeiten. So wird vorübergehend - bis zum Umzug in die Sporthalle - mit den Luftdruckwaffen in der Gastwirtschaft „Zur Börse“ (heute: „Gecko“) in der Schlachthofstraße trainiert.

 

4 Historisches Bild

Die erste große Veranstaltung zusammen mit der Tell-Abteilung des Bürger-Schützen-Vereins bei „Flora-Marzina“. An der Gulaschkanone der Bauunternehmung Heitkamp u.a. unser Abt.-Sportwart Dietmar Awiszio (mit Sonnenbrille).

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Abt.-Vorsitzender Helmut Scholz (+) überreicht bei der gleichen Veran-staltung dem DSC-Schützen der Altersklasse, Walter Ohlhage (+), die goldene Leistungsnadel des Westfälischen Schützenbundes.

 

6 Historisches Bild Frau Awiszio

Unsere Frauen beim Übungsschießen in der Gastwirtschaft „Zur Börse“.
Es schießen (v.l.n.r.) Irmgard Kämper (+), Maria Awiszio und Margot Detlof (+).

 

Erster Auswärtserfolg

Veröffentlicht: 17. April 2010

Da der Bundesrepublik für 1972 die Olympischen Spiele ins Haus stehen, schreibt im Sommer 1970 der Deutsche Schützenbund im Vorfeld einen schießsportlichen Wettbewerb aus, der unter dem Motto „Der Große Preis des Deutschen Schützenbundes“ steht und zugleich auch der Ermittlung des Schützenkönigs des DSB dient. Gesucht werden die 750 besten Teiler-Schützinnen und -schützen (Blattl-Schützen) in den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole der Bundesrepublik Deutschland. (Für Unkundige: Die „10“ ist der beste Schuss. Gemessen wird die Abweichung des Schussloches aus dem absoluten Zentrum mit Hilfe einer sogenannten Teiler-Messmaschine.)
Dem Chronisten gelingt es, einen sehr guten 23,8-Teiler mit dem Luftgewehr zu schießen, der mit dem bloßen Auge bezüglich der Abweichung aus dem Zentrum nicht mehr auszumachen ist. So erringt er den Platz 563 auf Bundesebene und wird für den 18. September 1970 zum Endkampf nach München eingeladen.
Dieser Endkampf findet im Schützenfestzelt auf der Theresienwiese während des Oktoberfestes statt. Je Durchgang stehen 110 (!) Schützen in einer Reihe gleichzeitig nebeneinander im Wettkampf. Die Unruhe auf dem Stand ist infolge der vielen Zuschauer, surrenden Kameras und des Blitzlichtgewitters der unzähligen Presse- und Amateurfotografen relativ groß und sehr belastend. Gröhlende Wiesen-Besucher kommen erschwerend hinzu. Mit der Start-Nr. 6013 im 6. Durchgang auf Stand 13 um 13.00 Uhr glaubt der Chronist trotzdem an ein gutes Omen.
Und so ist es.
Mit einem 127,6-Teiler erringt er die große Olympia-Nadel in Silber, die ihm noch vor Ort verliehen wird. Und obendrein erhält er zusätzlich einen kleinen Geldpreis ausgezahlt. Damit belegt er in der Abschlusstabelle den Platz 396 unter den 750 besten Blattl-Schützinnen und -Schützen des Landes. Dies ist der erste Erfolg des DSC außerhalb der Stadtgrenzen.

7 Historisches Bild

Dies ist die offizielle Einladungskarte zum Blattl-Schießen nach München.

 

 

"Staffette" und Presse

Veröffentlicht: 17. April 2010

Eines Tages im Jahre 1970 reift beim DSC-Präsidium die Idee, eine eigene Clubzeitschrift herauszugeben. Pressewart Ernst Porck wird vom 1. Vor-sitzenden Robert Heitkamp damit beauftragt und geht das Werk zügig an. Von den einzelnen Sportabteilungen werden Beiträge erbeten, um über die vielfältigen Aktivitäten berichten zu können. Selbstverständlich reicht auch die Abteilung Schießsport einen Artikel ein.
Die ersten Berichte der einzelnen Sportabteilungen liegen am 15.07.70 der 7. Beiratssitzung zur Kenntnisnahme vor. Sie sagen allgemein zu und sind zur Veröffentlichung freigegeben. In der 8. DSC-Beiratssitzung am 08.09.70 werden die Abteilungsleiter gebeten, die bereits vorliegenden Artikel zu überarbeiten. Der Vorschlag des Pressereferenten zur Gestaltung der Titelseite findet Anklang bei den Beiratsmitgliedern. Es kommt zur Bildung eines Redaktionsstabes, denen die Herren Ernst Porck, Jürgen Kuhlmann und Günther W.H. Detlof angehören.
Die erste "Staffette" erscheint dann auch tatsächlich am 05.10.70 in einem Umfang von 64 Seiten mit mehreren Schwarz-Weiß-Abbildungen. Obwohl ihr ein Verkaufspreis von 1,00 DM zugedacht ist (der auch bis zur letzten Ausgabe Nr. 21 im Jahre 1998 beibehalten wird!), wird sie kostenlos an die Mitglieder ausgeliefert. Der Umschlag ist in den Farben des Clubs schwarz und gelb gehalten. Ein großformatiges Bild mit einer Kampfszene im Volleyballspiel (später auch mal Fotomontagen, u.a. mit einem Bild unseres Schützen Matthias Stich) ziert die Frontseite, während sich der Titel seitlich - von oben nach unten laufend, Buchstabe unter Buchstabe - befindet. Die Rückseite des Heftes ziert eine Luftbildaufnahme von der gerade neu in Betrieb genommenen Sporthalle in Eickel, in der sich auch der Keller mit den Kegelbahnen und Schießanlagen befindet.
Der Schreibfehler im Wort „Stafette“ (Im Titel der DSC-Zeitschrift gibt es zwei „f“!) soll als besonderes Merkmal in Zukunft beibehalten werden, da die italienische Schreibweise zwar nur ein „f“ vorschreibt, aber die Ableitung vom deutschen Wort „Staffel“ zu vertreten ist.
Damit besitzt der DSC erstmals eine Vereinszeitschrift in seinem noch relativ jungen Leben, in der sich neben den übrigen Abteilungen auch die Abteilung Schießsport darstellen kann. Der Werbeeffekt ist gegeben, zumal jede Abteilung Auskunft über ihre Trainingszeiten und -orte gibt. Das kurbelt u.a. auch die Werbung für den Schießsportbetrieb an.
Der Schießsport-Abteilung ist es möglich, bereits in ihrer ersten Veröffent-lichung im Heft 1/70 zu vermelden, dass sie zu den leistungsstärksten Abteilungen des DSC zählt, insbesondere in der Disziplin Luftgewehr. Dies steigert sich von Ausgabe zu Ausgabe. Die Disziplinen Luftpistole und Kleinkalibergewehr, aber auch Sportpistole, gesellen sich dazu. Der Abteilungsaufbau vollzieht sich immerhin im Schatten von neun weiteren, konkurrierenden Schießsport-Vereinen in Wanne-Eickel.
Leider wird mit der Ausgabe Nr. 21/90 die Herausgabe der „Staffette“ eingestellt. Damit endet die offizielle Berichterstattung in dieser Form. Selbstverständlich wird die Presse von unseren Highlights weiterhin unterrichtet, wie schon zuvor.
Der DSC-Präsident kontrolliert Monat für Monat und Jahr für Jahr, wie viele Artikel und Fotos von jeder Sportabteilung in der WAZ oder den „Ruhr Nachrichten“ gebracht worden sind. Ist eine Abteilung mal nicht vertreten, taucht die bohrende Frage auf „Warum nichts?“. Wir haben da nie Erklärungsnöte.

 

 

8 Historisches Bild Staffette

Die Ausgabe Nr. 19/1988 mit Matthias Stich im Bild.

 

 

DSC Leistungsnadeln

Veröffentlicht: 17. April 2010

Im Sommer 1971 stiftet die Abteilung Schießsport ein eigenes Leistungsabzeichen in den Stufen Bronze, Silber und Gold, denen später noch die Stufen Gold mit Silberkranz und Gold mit Goldkranz folgen. Die Nadeln werden in den Disziplinen Luftgewehr, Luftpistole, Kleinkalibergewehr und Sportpistole ausgegeben. Die Bedingungen liegen bewusst höher als die für die Leistungsabzeichen des Deutschen und des Westfälischen Schützenbundes. Und daher sind unsere Leistungsabzeichen, die mit einer entsprechenden Urkunde verliehen werden, auch naturgemäß begehrter.
Damit ist ein besonderer Anreiz zum ständigen Training gegeben, denn es muss jede einzelne Bedingung je Leistungsnadel fünfmal innerhalb eines Kalenderjahres geschossen werden, so man denn eine solche Leistungsnadel erwerben möchte.
[...]
Dazu ist noch zu bemerken, dass diese DSC-Leistungsnadeln ausschließlich von DSC-Mitgliedern erworben werden können. Wer diese Schießsportauszeichnung trägt, soll sie auch in dem Bewusstsein tragen, dass es sich um keinen Massenartikel handelt. Wer letztlich die Goldnadel oder gar die Goldnadel mit Silber- oder Goldkranz erworben hat, hat sie sich dann auch wirklich durch Leistung verdient.
In den Disziplinen Luft- und Kleinkaliber-Gewehr darf in der Alters- und Seniorenklasse aufgelegt geschossen werden. Allerdings erhöhen sich dann die geforderten Ringzahlen bei Bronze um fünf, bei Silber um zehn und bei Gold sogar um 20 Ringe. Das liegt etwas über den Bedingungen des DSB und WSB.
Die Behauptung, das sei insgesamt etwas zu hoch gegriffen, ist inzwischen längst durch die Schützinnen und Schützen selbst widerlegt worden. Unser damaliger Jungschütze Jörg R.U. Detlof legt am 20. April 1972 seine fünfte und letzte Bedingung für die Goldnadel (Luftgewehr) als erster DSC-Schütze ab.

[...]

9 Leistungsnadeln

Die neuen DSC-Leistungsnadeln werden in der Vereinszeitschrift „Staffette“ in der Ausgabe Nr. 3/1972 – wie hier abgebildet – erstmals vorgestellt. Zu der Zeit gibt es die Auszeichnungen noch nicht mit Silber- und Goldkranz, deshalb fehlen sie hier auch in der Abbildung.

 

 

Mitgliederentwicklung

Veröffentlicht: 17. April 2010

Im September 1972 meldet die Abteilung bereits einen Mitgliederstamm, der über 100 Schützinnen und Schützen umfasst. Das ist übrigens eine Zahl, bei der sich die Mitgliederzahl über alle Jahre hinweg in etwa einpendelt, mal mehr und mal weniger. Mehr Schießsportwillige sind hinsichtlich Trainingsmöglichkeiten und Beaufsichtigung auf Dauer ohnehin nicht zu verkraften, wird alles sinnvoll betrieben.
Von Zeit zu Zeit muss sogar eine Mitglieder-Aufnahmesperre ausgesprochen werden. Das sieht man seitens des DSC-Präsidiums nicht gerne, lässt sich aber leider nicht ganz vermeiden.
Interessant ist, dass wir alle möglichen und sehr unterschiedlichen Nationalitäten unter unseren Mitgliedern finden. Unter den ausländischen Mitgliedern sind es hauptsächlich Türken, die sich uns angeschlossen haben, aber auch - zeitweilig - Griechen, Italiener, Jugoslawen, Koreaner, Marokkaner, Niederländer und Tunesier.
Die Zusammenarbeit sowohl bei den Jugendlichen als auch den Erwachsenen bereitet keinerlei Schwierigkeiten und macht wirklich Spaß. Und alle fühlen sich in unserer Gemeinschaft wohl. So kann man auch darauf verweisen, dass zwei türkische Sportkameraden, nämlich Halil Gider und Mustafa-Yasar Cakir, der eine als stellvertretender Vorsitzender bzw. der andere als stellvertretender Schießwart (Pistole), sich seit Jahren hier bei uns bewährt haben.
Da die DSC-Schützinnen und -Schützen dank ihrer guten schießsportlichen Leistungen bekannt werden, bleibt es nicht, aus, dass wir in den einzelnen Wettkampfklassen langsam aber stetig nach oben klettern. Der Aufstieg innerhalb der Kreisklasse und zur Bezirksklasse ist vorprogrammiert. Im Laufe der Zeit steigen wir bis einschließlich Bundesliga auf und mischen eines Tages sogar überall in allen Klassen mit. Das ist ein Novum in der Sportgeschichte des DSC Wanne-Eickel e.V., denn eine derart breite Fächerung über alle Klassen bzw. Ligen hinweg kann keine andere der vielen DSC-Abteilungen nachweisen. Das fällt immer dann besonders auf, wenn in einer Jahreshauptversammlung des Hauptvereins entsprechende Grafiken an die Leinwand projiziert werden, die alle zu sehen bekommen.
Da der Umgang mit Sportwaffen immerhin nicht ganz ungefährlich ist, bedarf es ausgebildeter und von der Kreispolizeibehörde zugelassener Aufsichtspersonen, für die wir Sorge tragen müssen. Die Abteilung ist in der Lage, stets ausreichend Aufsichten stellen zu können. Dank eines „guten Drahtes“ zum Polizeipräsidium Bochum, dem wir unterstehen, klappt alles hervorragend.
Der Chronist, Träger hoher Auszeichnungen des Deutschen und Westfälischen Schützenbundes, ist in der Zeit von 1970 bis 1972 stellvertretender und von 1972 bis 1978 1. Kreisvorsitzender des Schützenkreises Wanne-Eickel und – teilweise parallel – von 1974 bis 1994 der 1. Bezirksvorsitzende des WSB-Bezirkes „Industriegebiet“, dem die Schützenkreise Bochum-Hattingen-Wattenscheid, Witten-Enneppe-Ruhrkreis, Herne, Gelsenkirchen-Gladbeck-Bottrop-Westerholt, Wanne-Eickel und Recklinghausen mit rund 15.000 Sportschützinnen und -schützen unterstehen. In diesen Eigenschaften hat er so manche Befürwortung für den Erwerb von Sportwaffen auszustellen. Aber auch begründete Ablehnungen kommen vor.

 

11 Neue KK Anlage

Hier eine Aufnahme aus dem Jahre 1973. Auf dem neuen KK-Schießstand in der Wanner Sporthalle demonstrieren (v.l.n.r.) Jörg R.U. Detlof, Abt. Sportwart Dietmar Awiszio und Otto Möller (+) die drei Anschlagsarten liegend, kniend und stehend.

 

Um auch den gesellschaftlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, veranstaltet die Abteilung am 19. Oktober 1974 einen eigenen Schützenball im Parkhaus Eickel, wenn auch mit leider nicht ganz so starkem Zuspruch, so dass wir davon für die Zukunft wieder absehen. Dafür entstehen andere Aktivitäten, nämlich verschiedentlich jährliche Ausflüge in die nähere Umgebung, wobei u.a. immer beliebte schießsportliche Wettbewerbe mit auf dem Plan stehen, wie etwa ein Vogel- oder Pokalschießen.
Dank unserer schießsportlichen Erfolge nehmen wir auch an den Kreissiegerehrungen teil, wie nachfolgende Aufnahme vom Abend des 25. September 1976 zeigt, die im Foyer des Städtischen Saalbaues in Wanne-Eickel aufge-nommen ist. Hier finden sich einige DSC-Schützinnen und -Schützen wieder. Ganz links im Bild der Autor, der zu jener Zeit noch 1. Kreisvorsitzender von Wanne-Eickel ist, aber auch parallel dazu schon den Bezirk „Industriegebiet“ führt.

12 Saalbau Wanne Eickel

Und nicht zu vergessen sind auch unsere Ostereier- und Weihnachts-Preisschießen, Grünkohlessen und andere interne Veranstaltungen zwecks Förderung des geselligen Beisammenseins außerhalb der Trainingszeiten in all den Jahren. Alle diese Veranstaltungen finden regen Zuspruch und erweisen sich als sehr beliebt, wie die Teilnehmerzahlen stets beweisen.

 

13 Ehrenscheibe Ubergabe

Beim Bezirksdelegiertentag 1983 überreicht der 1. Bezirksvorsitzende Günther W.H. Detlof dem DSC-Sportwart Dietmar Awiszio die Ehrenscheibe des Bezirks für die stärkste Beteiligung bei den Bezirksmeisterschaften 1982, ein Beweis dafür, wie kompakt wir bei allen Veranstaltungen als DSC auftreten.

 

Unterdessen entwickelt sich der Schießbetrieb im Schießkeller immer weiter. Die Erfolge gehen mittlerweile soweit, dass die anderen Wanne-Eickeler und Herner Schützenvereine bereits neidisch sind, weil wir überall die Preise abräumen und die vordersten Plätze belegen. Das führt mitunter zu fast beleidigenden Kommentaren.

 

14 Pistolenstand

Hier ein Bild vom Sportpistolen-Training aus dem gleichen Jahr. Links visiert Werner Meyer sein Ziel an. Rechts sieht man Joachim Schneider (+) auf dem Stand.

 

15 LG Stand

Es ist keine Seltenheit, dass Ehepaare bei uns ihrem Hobby nachgehen. Die Ehepaare Awiszio, Detlof, Kämper und Meyer, um hier nur einige zu nennen, sind dabei. Hier sehen wir Kurt (+) und Erna Hinz (+) beim Training.

 

16 Nenad Ulip

Nenad Ulip ist Ende der 70er Jahre unser bester Jungschütze in den Disziplinen Luft- und Kleinkaliber-Gewehr. Bei den Landesmeister-schaften 1978 belegt er den 5. Platz.

 

 

17 Theophil Ortel

 Theophil Ortel (+) erringt als zweiter Altersschütze hinter Kurt Hinz (+) mit dem Luftgewehr (aufgelegt) 300 von 300 möglichen Ringen

 

 

 

Lassen wir auf den nächsten Seiten weitere Bilder sprechen.

 

18 Bundesligamannschaft 1987

Unsere erfolgreiche Bundesliga-Mannschaft Luftgewehr im Jahre 1987 (v.l.n.r.): die Gebrüder Jürgen und Hans-Peter Jeskulke,
Nenad Ulip und Paul Lübbehusen (Westhoff).
 

 

19 KK HaPe u Jurgen

Die Gebrüder Hans-Peter und Jürgen Jeskulke beim intensiven KK-Training liegend auf den neu angeschafften Pritschen im Jahre 1981.

 

 

20 DSC 25Jahre

Am 12. November 1994 feiert die Schießsport-Abteilung ihr 25jähriges Bestehen in der Sporthalle Wanne.
Dazu zeigt sie eine Sonderausstellung von Waffen und präsentiert Informationsmaterial.

 

 

21 Matthias Stich LGStand

Auf dem Luftgewehr-Stand erklärt unser Olympionike Matthias Stich (rotes Jackett) interessierten Gästen
die Handhabung eines Luftgewehres, sowie den Aufbau des Standes. Links Abt.-Geschäftsführer Günther W.H. Detlof.

 

 

Ausflüge und Besuche

Veröffentlicht: 17. April 2010

Da die größte deutsche private Bauunternehmung Heitkamp im damaligen Kreis Fritzlar-Homberg in Nodhessen über ein großes Jagdgebiet verfügt, liegt es nahe, zu den Homberger Schützen gelegentlich Kontakt aufzunehmen. Die Kontaktherstellung geschieht über den Abt.-Geschäftsführer Günther W.H. Detlof, der bis Mitte 1960 in Homberg/Bez. Kassel als Journalist gearbeitet hat und dort einen guten Überblick über die Schützenszene besitzt.
So ergibt es sich, dass vom 11. bis 13. Mai 1973 Mitglieder des „Homberger Schützenverein von 1862 e.V.“ zu Gast bei uns im Ruhrgebiet sind. Natürlich wird nicht nur gefeiert, auch Wettbewerbe mit Luft- und Sportpistole sind angesetzt. Gewonnen haben die Homberger Schützen den freundschaftlichen Wettkampf, denn – zugegeben – wir waren leistungsmäßig noch nicht ganz so weit. Der Gegner besitzt größere Erfahrungen.
Umgekehrt besuchen wir auch den Homberger Schützenverein im schönen Knüllgebiet. Erinnert sei nur beispielhaft an die Teilnahme an der Einweihung des neuen Homberger Schützenhausen Pfingsten 1976 in der Efze-Stadt.
Ein weiterer Kontakt ergibt sich zu den Schützen des Knüll-Ortes Rodemann, im Kreis Fritzlar-Homberg gelegen. Immer gerne nehmen sie unsere Schützinnen und Schützen bei sich im Ort auf. Es wird im Vergleichswettkampf geschossen, und beschwingt gefeiert. Der Abschied fällt immer sehr schwer.
1973 sind es die DSC-Schützinnen und -Schützen, die wieder auf Fahrt gehen. Ziel ist vom 19. bis 20. Mai der niederländische Schützenverein „Schietvereniging te’s-Graveland KGO“, zu dem ein holländischer Mitarbeiter der Heitkampchen Personalabteilung den Kontakt hergestellt hat. Wir werden sehr herzlich auf dem Schießstand bei Bovenkarspel (nahe Hilversum) aufgenommen, was letztlich dazu führt, dass es über mehrere Jahre Besuche herüber und hinüber gibt, stets mit wechselndem sportlichen Erfolg. Schuld daran ist die jeweilige waffentechnische Gesetzgebung, die keinem von uns die Mitnahme eigener Sportwaffen in das jeweilige andere Land erlaubt. Mit eigener oder fremder Waffe im Wettkampf zu schießen, ist schon ein großer Unterschied. Übrigens: Der Rückkampf findet bereits am 25. August 1973 in Wanne-Eickel statt. Diesmal sind wir die großen Gewinner.
Erinnert sei auch an die Begegnung am 20. und 21. September 1975 mit den Holländern in Wanne-Eickel, als uns diese mit Gerard Slyter und Henk Ostendorf an der Spitze im Ruhrgebiet besuchen. Auf Einladung vom Abt.-Vorsitzenden Helmut Scholz findet in seinem Hause in der Röhlinghauser Str. 5 nach zunächst sportlicher Betätigung auf dem Schießstand in der Sporthalle ein geselliges Beisammensein mit unseren Frauen statt, das im Garten beginnt und im tiefen Bierkeller endet. Und bei einem Besuch der Niederländer bei uns im Oktober 1977 (leider unsere letzte Begegnung) nehmen sie sogar am großen DSC-Ball im Herner Kulturzentrum teil.
Leider ist die Verbindung eines Tages eingeschlafen, da für alle die hohen Kosten nicht mehr abzufangen sind. Noch heute erinnern einige Pokale in den Vitrinen der Sporthalle an diese sehr angenehme Verbindung. Problematisch ist immer die Mitnahme der Sportwaffen, die nicht vom niederländischen Gesetz-geber aus eingeführt werden dürfen. Umgekehrt haben die Niederländer ihre Probleme, da sie keine Sportwaffen ausführen dürfen. Das gibt dann immer automatisch für jeweils den Gast die schlechteren Ergebnisse, da jeder mit ihm unbekannten Waffen schießen muss.

 

Erfahrungen

Veröffentlicht: 17. April 2010

Ein besondere Erfahrung muss Abteilungsvorsitzender Helmut Scholz – der intern noch den Zusatz „I“ trägt, da es noch einen „Scholz II“ mit gleichem Vornamen, aber nicht verwandt oder verschwägert, in der Abteilung gibt – 1976 machen. Am 23. September 1976 stellt er sich aus eigenem Entschluss nicht mehr zur Wahl, so dass die Mitglieder in der Jahreshauptversammlung den Chronisten als neuen Abteilungsvorsitzenden wählen und Helmut Scholz zum Ehren-Abteilungsvorsitzenden ernennen.
Als das dem DSC-Präsidenten Robert Heitkamp zu Ohren kommt, wird er darüber sehr wütend. Nicht die Neuwahl des Chronisten stört ihn - wie er diesem gegenüber auch gelegentlich in einem persönlichen Gespräch zum Ausdruck bringt - , sondern die Tatsache, dass sein Personalchef ohne seine Zustimmung einfach den Posten abgegeben hat und sich auch noch zum Ehren-Abteilungsvorsitzenden hat machen lassen, was seiner Meinung nach in den DSC-Statuten so überhaupt nicht vorgesehen ist. Nur im letzten Punkt mag der Präsident recht haben.
Was nun tun? Der DSC-Präsident verlangt die Rückkehr von Helmut Scholz an die Spitze der Abteilung Schießsport. Die Wahlen sind aber gelaufen. Um dem etwas in seiner Ehre geknickten Ehren-Abteilungsvorsitzenden aus der Patsche zu helfen, entwickelt der Chronist den folgenden Plan: Es wird für den 25. November 1976 eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, in der er aus formalen Gründen auf eigenen Wunsch zurück tritt. Dann stellt sich Helmut Scholz I erneut zur Wahl und alles ist ausgestanden.
Geplant – getan.
Die Mitglieder wählen wie vorgesehen, stornieren den Ehrenvorsitz und der Chronist tritt wieder in die Kolonne zurück. Seinen Job als Abt-Geschäftsführer hat er ohnehin noch am Hals. Da hat sich nichts geändert. Aber der Präsident strahlt wieder glücklich und zufrieden...

 

Einbruchsdiebstahl

Veröffentlicht: 17. April 2010

Große Aufregung gab es am Morgen des 8. Mai 1982, einem Sonntag, als uns die Nachricht telefonisch von der Kriminalpolizei erreicht, dass in der Nacht in die Sporthalle eingebrochen wurde. Trotz vieler Türen und Schlösser, die geknackt werden mussten, schafften es der oder die Einbrecher, uns insgesamt 14 Sportwaffen, nämlich ein Kleinkalibergewehr, acht Sport- und fünf Luftpistolen, zu entwenden. Drei Sport- und zwei Luftpistolen waren davon Privatbesitz von Schützenkameraden.
Das KK-Gewehr fanden wir am Morgen unter einem Busch vor der Sporthalle, wo es der Dieb entweder deponiert hat, um es später abzuholen, oder nicht alles hat tragen können. Bis auf eine Waffe, die nicht in unserer Sportwaffen-Versicherung mit eingeschlossen war, hat die Versicherungsgesellschaft den ganzen Schaden ersetzt.
Eine Sportpistole durften wir ein Jahr später von der Versicherung zurückkaufen, da sie diese über die Polizei auftreiben konnte, die die Waffe bei einer Sylvester-Knallerei in einer Wattenscheider Laubenkolonie beschlagnahmt hatte, sie aber als Asservat nicht mehr benötigte. Nach Überprüfung der noch vorhandenen Gebrauchsfähigkeit der Waffe hat der Abteilungsvorstand dem Rückkauf zugestimmt.
Die eigentlichen Verbrecher bekommt die Polizei allerdings leider nicht zu fassen.
Kurioserweise erhalten dafür aber der Abteilungsleiter Helmut Scholz sowie die drei weiteren Vorstandsmitglieder Dietmar Awiszio, Werner Meyer und der Chronist je einen Bußgeldbescheid in Höhe von 100,00 DM per Post vom Polizeipräsidium Bochum zugestellt. Darüber sind die vier Betroffenen derart empört, so dass der Abteilungsleiter sowie der Abt.-Geschäftsführer gemeinsam sich einen Termin beim Polizeipräsidenten geben lassen und sich bei diesem offiziell energisch beschweren. Nicht der Stehler sondern die Bestohlenen sollten hier bestraft werden.
Auf diese Intervention hin werden die vier Bußgeldbescheide zurückgezogen und dafür – was auch nicht unbedingt hätte sein müssen – schriftliche Verwarnungen ausgesprochen. Auch damit sind die Beteiligten nicht zufrieden, lassen aber den ganzen Fall jetzt auf sich beruhen, weil sie diese Art der Behandlung von unbescholtenen Bürgern leid sind.
Nach Meinung der Kripo hätten wir die Waffen besser verwahren sollen. Sieben Türschlösser (!) und ein Stahlschrank sind ihrer Meinung nach noch nicht genügend Schutz vor bösen Dieben!

 

Vorstoß zu Olympia

Veröffentlicht: 17. April 2010

Am 01. Juni 1986 gibt es einen besonderen Glücksfall für uns:
Der Hagener Leistungsschütze Matthias Stich tritt in den DSC ein und bleibt uns bis heute treu. Mit dem Luftgewehr startet er bei uns eine beispiellose Karriere.
Vor seinem DSC-Eintritt war er bereits:
1979 Deutscher Meister (Luftgewehr, Junioren-Klasse);
1980 Deutscher Meister (LG Dreistellungskampf, Juniorenklasse) und
1983 Deutscher Vize-Meister (Kleinkalibergewehr Standard, Juniorenklasse).
  
Nach seinem Wechsel zu uns kann er weitere Titel für sich verbuchen:
1986 Deutscher Meister (LG, Schützenklasse);
1988 Bonzemedaille bei den Europameisterschaften (LG, Schützenklasse), Teilnahme im A-Nationalkader des Deutschen Schützenbundes (DSB) an den Olympischen Spielen in Seoul/Korea (LG, 17. Platz) und Weltcup-Sieger (LG);
1989 Deutscher Meister (LG, Schützenklasse) und Bronze-Medaille bei den Weltmeisterschaften (LG, Mannschaft);
1990 Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften (LG, Schützenklasse), Vize-Weltcup-Sieger (LG, Mannschaft), Vize-Europameister (LG, Mannschaft) und Weltmeister (LG, Mannschaft) und
1992 Teilnahme im A-Nationalkader des DSB an den Olympischen Spielen in Barcelona/Spanien (LG, 14. Platz).
Natürlich schießt Matthias Stich noch weiterhin. Hier aber noch mehr Titel aufzuzählen, hieße Eulen nach Athen tragen.

 

22 Matthias Stich Fernsehen

Das Deutsche Fernsehen interessiert sich für unseren Leistungsschützen Matthias Stich und dreht am 9. August 1988
im Landesleistungszentrum des Westfälischen Schützenbundes über ihn einen Beitrag für West 3.

 

23 MStich Fernsehen

Der Fernseh-Moderator Kraneburg vom Landesstudio Dortmund stellt Matthias Stich einige Fragen, um alles hinreichend zu beleuchten.

 

24 Matthias Stich Silbernes LorbeerblattAnläßlich des 39. Westfälischen Schützentages 1988 in Warstein beglückwünscht der Präsident des Westfälischen Schützenbundes, Bernhard Rheinberg, unseren Olympioniken Matthias Stich, der u.a. auch mit dem Silbernen Lorbeerblatt, der höchsten deutschen Sportauszeichnung überhaupt, vom Bundespräsidenten geehrt wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Stabwechsel

Veröffentlicht: 17. April 2010

Das weibliche Geschlecht ist in der Abteilung von Anfang an integriert. In den Gründerjahren sind es mehrere Ehepaare, die gleichzeitig die Schießabende besuchen und zweimal wöchentlich gemütlich nach dem Schießen noch zusammensitzen. Auch jüngere, ledige Damen gesellen sich dazu. So geht das über viele Jahre.
Dann gibt es in den 80er Jahren plötzlich eine gewisse Flaute. Zwar trainieren nach wie vor Mädchen und Frauen mit, aber die Geselligkeit ist dahin. Jeder strömt nach dem Schießen anschließend sofort wieder heimwärts.
Da haben sich Maria Awiszio und Helga Meyer, die schon aus den Anfängen heraus dabei sind, erneut bemüht, in den 90er Jahren einen Frauenkreis aufzubauen. Und es gelingt ihnen! Die Teilnehmerinnen scharen sich wieder um sie und beleben damit die Abteilung auf ihre Art. Und um nicht immer nur mit dem Luftgewehr Probe-Durchgänge zu schießen, wird ein Damen-Pokal gestiftet, den es jährlich auszuschießen gilt. Damit ist der Ehrgeiz geweckt.
Am 10. Februar 1989 übergibt Helmut Scholz I die Abteilungsführung an Hermann Rimbach, den die Mitglieder einstimmig in dieser Jahreshauptversammlung zu ihrem neuen Abteilungsvorsitzenden berufen. Helmut Scholz I wird zugleich zum Abt.-Ehrenvorsitzenden ernannt. Fortan lenkt Hermann Rimbach bis heute die Geschicke der Schießsport-Abteilung.
Zusätzlich bürden ihm die DSC-Mitglieder in der Jahreshauptversammlung am 4. März 1995 noch das Amt des DSC-Präsidenten auf. Der Chronist als sein Abt.-Geschäftsführer unterstützt ihn und wird als DSC-Vizepräsident ebenfalls zusätzlich ins Präsidium gewählt, genauso wie das Abt.-Mitglied Dr. Hans-Erich Schneider, der in die zweite DSC-Vizepräsidenten-Position zum gleichen Zeitpunkt gewählt wird. Allerdings muß der Chronist Ende November 1995 aus gesundheitlichen Gründen dieses Amt wieder niederlegen, wird aber in der Jahreshauptversammlung am 08. Mai 1999 erneut ins DSC-Präsidium berufen, diesmal auf den Posten des Pressereferenten, so dass bis zum 9. März 2003 allein drei Mitglieder der Schießsport-Abteilung an der Spitze des DSC-Hauptvereines wirken.
Im November 1997 betrauert die Abt. Schießsport den Tod ihres langjährigen Vorsitzenden und jetzigen Abt.-Ehrenvorsitzenden Helmut Scholz I, der nicht nur die Abteilung gegründet, sondern sie darüber hinaus in hervorragender Weise gefördert und in ihrer ganzen Entwicklung vorangetrieben und geprägt hat.

 

Ein neuer Anfang

Veröffentlicht: 17. April 2010

Am Abend des 28. November 2002 kommen 38 von 124 Abteilungs-mitgliedern auf dem Schießstand in der Eickeler Sporthalle zusammen, um in einer Gründungsversammlung der DSC-Schießsport-Abteilung eine neue Vereinsform zu geben. Die Abteilung wird durch einstimmigen Beschluss in jeder Hinsicht selbständig. Sie firmiert ab jetzt unter dem Namen „Deutscher Sport-Club Wanne-Eickel Schießsport e.V.“. Das „e.V.“ signalisiert bereits, dass es sich künftig um einen beim Vereinsregister des Amtsgerichtes eingetragenen Verein handelt.
Damit tritt zugleich auch eine neue Satzung in Kraft, die alle nötigen Veränderungen berücksichtigt. Die Vorstandswahlen, die zwangsläufig folgen müssen, ergeben keinerlei Veränderungen gegenüber dem zuvor agierenden Vorstand. Abteilungsvorsitzender Hermann Rimbach steht damit erneut dem Verein vor, hilfreich unterstützt von seiner alten und neuen Vorstands-mannschaft, deren Zusammenarbeit nach wie vor hervorragend und harmonisch funktioniert.
Am 12. Februar 2004 findet die erste Jahreshauptversammlung seit der Gründung des neuen Zweigvereines statt. Diese Jahreshauptversammlung wäre nicht sonderlich erwähnenswert, wenn zu diesem Zeitpunkt nicht Dietmar Awiszio infolge seines gesundheitlichen Zustandes im Rahmen seines Sportberichtes bekannt geben würde, dass er von seinem Amt als Sportleiter zurück tritt. Bereits ein Jahr zuvor hatte er dies angekündigt. Nun ist es leider Tatsache.
Damit war Dietmar Awiszio seit der DSC-Gründung ununterbrochen 34 Jahre als Sportwart den Schützinnen und Schützen verbunden. Er will ihnen auch weiterhin mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, aber eben nicht mehr unter dem Druck, den eine Position, in die man gewählt wird, ausübt. Alle nehmen dies mit großem Bedauern zur Kenntnis.
Dietmar Awiszio, dem der Abschied sichtlich schwer fällt, bekommt vom Vorsitzenden Hermann Rimbach im Namen der Versammelten eine entsprechende Wandplakette mit Gravur zum Dank und zur Erinnerung überreicht. Starker Beifall begleitet seine warmen Worte. Da kein geeigneter Kandidat zur Verfügung steht, der den umfassenden Posten ausfüllen könnte, wählen die Mitglieder je einen Sportwart für die Gewehr- und Pistolen-Schützen, um so die Last zu halbieren, denn irgendwie muss es weitergehen.
Und es geht...
In Würdigung seiner vielen überörtlichen ehrenamtlichen Tätigkeiten wird dem Chronisten am 17. August 2004 vom Gelsenkirchener Oberbürgermeister Oliver Wittke das am 7. Mai 2004 vom Bundespräsidenten Johannes Rau verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande im Schloss Horst in Gelsenkirchen feierlich überreicht. Und da der Chronist zu diesem Zeitpunkt gerade in den Evangelischen Kliniken in Gelsenkirchen liegt und wegen des „Einbaus“ eines neuen künstlichen metallenen Kniegelenkes noch nicht gehfähig ist, lässt ihn der Chefarzt kurzerhand samt Rollstuhl am lange vorher festgelegten Termin zur Verleihung fahren.
Der Chronist nimmt die Gelegenheit wahr und überreicht dem Gelsenkirchener Oberbürgermeister Oliver Wittke, der inzwischen zum NRW-Bauminister avanciert ist, am Ende seiner Dankesrede sein Buch „Vom Breitensport zum Weltrekord“, zumal einer von den drei DSC-Weltrekordlern der Gelsenkirchener Kegler Dieter Baumeister (+) ist. Der OB bedankt sich herzlich für dieses Geschenk.